Kristin Nadpor und Kristin Hesselbarth haben am vergangenen Wochenende Radsport-Geschichte geschrieben.
Das Radpolo-Duo des Reideburger SV gewann bei den deutschen Hallenradsport-Meisterschaften in Mainz als erstes Team Sachsen-Anhalts – ja sogar Ostdeutschlands – den DM-Titel der Frauen.
Für Sachsen-Anhalt ist es sogar das dritte DM-Gold im Radpolo in dieser Saison. Im Frühjahr hatten die U15- und U19-Mädchen des RC Lostau bereits beide DM-Titel sowie eine Bronzemedaille im Nachwuchsbereich gewonnen. Damit gingen 2022 alle drei Meisterschaften nach Sachsen-Anhalt.
Mühsamer Start wegen Trainingsrückstandes
In der ausverkauften Sporthalle des Otto-Schott-Gymnasiums feierten die beiden Kristins nun ihre erste Meisterschaft – nach zwei Silbermedaillen 2015 und 2019 sowie Bronze 2018. Im erwarteten Finale setzten sich Nadpor/Hesselbarth gegen den RSV Frellstedt mit 5:3 durch.
Dabei standen die Vorzeichen für die aktuellen Bundesliga-Siegerinnen alles andere als gut. Im Vorfeld hatte das Team mit Krankheit und Trainingsausfall zu kämpfen.
Und so starteten die Titelfavoritinnen holprig ins Turnier, gaben gegen das später letztplatzierte Team Jänkendorf mit 6:6 zwei Zähler ab und kamen auch gegen die DM-Dritten Darmstadt nicht über ein 4:4 hinaus. Das Minimalziel, die angestrebte Finalteilnahme, geriet ins Wanken.
Es folgte ein knapper 4:3-Erfolg gegen Ginsheim, ehe es im Spitzenspiel gegen Titelverteidiger Frellstedt zu einer klaren Ansage kam. „Wenn wir Meister werden wollen, müssen wir das Spiel gewinnen“, so das Trainerteam Volker Hesselbarth und Stefanie Hedler. Mit einem 5:2 gegen Frellstedt – und somit acht erspielten Punkten – retteten sich Nadpor/Hesselbarth auf den zweiten Rang der Vorrunde, die Frellstedt mit neun Zählern gewann. Auf Rang drei folgte Darmstadt mit sieben Zählern.
Im Endspiel ging es dann lange hin und her – ein offener und hart geführter Schlagabtausch mit einigen Verletzungsunterbrechungen. Letztlich setzten Nadpor/Hesselbarth die entscheidenden Toren zum 5:3 durch.
Ihr traditionsreicher Verein wurde in den 1970er und 1980er Jahren bereits fünfmal DDR-Meister – nun steht der erste Bundesdeutsche Titel im Buch.
Lostau schafft mit Ersatz Sieg im Entscheidungsspiel
Ebenfalls spannendend machten es am Tag zuvor das U23-Spielerin Alina Wittig, die mit Ersatzspielerin Feophania Taubman für Stammspielerin Lea Lubisch antrat.
In Stammbesatzung hatten Wittig/Lubisch die 2. Bundesliga gewonnen. Im Turnier des sechs besten Zweitligateams ging es nun um den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Ein Platz unter den ersten drei war nötig, um dieses Ziel zu realisieren.
Nach drei Vorrunden-Siegen gegen Siegburg (3:2), Ginsheim (6:3) und Wetzlar II (4:2) musste Lostau als drittplatziertes Team in das Entscheidungsspiel gegen das viertplatzierte Darmstadt. Gegen diese Mannschaft hatten Alina und Feo in der Vorrunde mit 6:8 verloren.
Auch im finalen Match um den dritten Aufstiegsrang gab es wieder viele Tore. Doch dieses Mal hatte Lostau mit 5:4 knapp die Nase vorn. Der Erfolg ist umso bemerkenswerter, das Feophania als U19-Spielerin als jüngste Spielerin ins Turnier ging.
Lostau ist somit künftig neben Reideburg I sowie II und Tollwitz die vierte Mannschaft in der höchsten deutsche Spielklasse und rundete mit dem Aufstieg das erfolgreichste Jahr der Radpolo-Geschichte Sachsen-Anhalts ab.
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