Radball
Nichts für schwache Nerven. Beim Radball geht es hart zur Sache. Räder, die sich aufbäumen wie Pferde. Zwei gegen zwei, der Fight auf 14 mal elf Metern um den 600 Gramm schweren, mit Rosshaar gefüllten Ball.
Bei Crashs, die wohl so manch hartgesottenen Fußballer außer Gefecht setzen würden, schütteln sich Radballer kurz und weiter geht’s. Nach zweimal sieben Minuten mit akrobatischen Einlagen, robusten Duellen mit krachenden Banden und klirrenden Stahlrahmen steht das Ergebnis: Sieg, Unentschieden oder Remis.
Sachsen-Anhalt ist dabei weltmeisterlich. 2005 ging das UCI-Regenbogentrikot an die Brüder Mike und Steve Pfaffenberger vom RSV Sangerhausen. Der LVR-Nachwuchs mischt international immer wieder kräftig mit. Bei Junioren-Europameisterschaften standen Zeitz (1996) und Sangerhausen (2000/01, 2016/17) bisher fünfmal auf dem obersten Podestrang.
Die Nordstaffel der zweiten Männer-Bundesliga ist traditionell stark mit Teams aus Sachsen-Anhalt besetzt. Im LVR spielen unsere Teams in Landesliga, Verbandsliga sowie Oberliga um Auf- und Abstieg. Mädchen und Frauen dürfen übrigens auch mitspielen; allerdings gibt es keine eigene weibliche Liga.
Radball gibt es derzeit in Colbitz, Gardelegen, Halle-Reideburg, Lostau, Magdeburg, Mücheln, Naumburg, Sangerhausen, Tollwitz, Unseburg, Zscherben und Zeitz.
Radpolo
Im Hallenradsport spielen Mädchen und Frauen Radpolo – das Gegenstück zum Radball. Mit einem Stock wird auf dem gleichen Feld mit den gleichen Toren einem deutlich kleineren Ball nachgejagt. Lostau, Tollwitz und Reideburg bieten diese Disziplin augenblicklich in Sachsen-Anhalt an und gehören auf nationaler Ebene zu den Top-Vereinen.
Sie spielen in 1. und 2. Bundesliga vorn mit; die U19- sowie U15-Mädchen holen regelmäßig Edelmetall bei deutschen Meisterschaften. Seit 2012 gibt es auch für reine Männer- oder Mixed-Teams eine eigene Liga. Die Mannschaften spielen um den Bundespokal.
Kunstradfahren
Pirouetten drehen, freihändig auf dem Rad stehen, Handstand auf dem Lenker oder vom Sattel auf den Lenker springen – das ist die Höchstform des Kunstradfahrens, die wohl vollendetste Version des Geräteturnens; eine Mischung aus Turnen, Tanzen und Eiskunstlauf – aber eben auf und mit dem Rad.
Eine Ästhetiksportart für Mädchen und Jungen gleichermaßen, ob allein oder zu Zweit. Präzise Ausführung der Bewegungsabläufe, Gleichgewichtsgefühl, Kondition, Kraft, mentale Stärke, Dehnfähigkeit, Körperhaltung und schnelle Reaktionen sind unabdingbar.
Im Vierer- und Sechser-Kunstrad- sowie Einradfahren sind darüber hinaus Synchronität und Teamgeist gefragt. Unsere Kunstrad-Hochburgen: Mücheln, Kleinmühlingen, Naumburg und Annaburg.