Radball-EM: Sangerhausen ist Titelanwärter

Eric Haedicke und Max Rückschloss vom RSV Sangerhausen spielen am Freitag und Samstag bei der U19-Hallenradsport-Europameisterschaft für Deutschland um den Titel. Als amtierende deutsche Meister gehören sie zu den Favoriten.

index

Eric Haedicke (re.) und Max Rückschloss (Mitte) mit den Ersatzspielern aus Gärtringen und Bundestrainer Michael Lomuscio (li.).

Ecken, immer wieder Ecken. Ein ums andere Mal fliegt der Ball nach innen. Training ist angesagt, Standard-Situationen werden geprobt. Für Eric Haedicke und Max Rückschloss könnten sie der Schlüssel zum Erfolg sein.

Einem ganz großen Erfolg, schließlich startet das Duo des RSV Sangerhausen am Freitag und Sonnabend bei der Junioren-Europameisterschaft im Radball in Baar. In der Schweiz warten starke Kontrahenten, so können Kleinigkeiten entscheiden. Wie eben Standard-Situationen.

50 bis 80 Eckbälle sind es, die die beiden pro Trainingseinheit ausführen. Die Varianten sind ganz unterschiedlich, werden kurz vor dem Ausführen per Handzeichen angekündigt. Ebenfalls auf dem Trainingsprogramm steht das Schießen von Viermetern. 20 bis 30 derartige Strafstöße trainieren Max Rückschloss und Erik Haedicke an diesem Trainingsabend. Wie so oft in den letzten sechs Jahren.

halle

13138952_1622654874725570_2723770668043345078_n

Die EM-Arena in Baar.

Am 6. und 7. Mai nun wollen sich die beiden Sangerhäuser Schüler für den Trainingsfleiß der letzten Tage, Wochen, Monate und Jahre belohnen. Der Gewinn des Titels ist das ausgegebene Ziel des frisch gebackenen deutschen Junioren-Meisters im Radball.

Für die beiden ist es die erste Teilnahme an der Junioren-EM ist. Da sie erst 16 Jahre sind, könnten sie auch im nächsten Jahr erneut für Deutschland spielen, dann in Tschechien. Doch so weit geht der Blick noch nicht.

13138766_1176487809036494_2970648990288085822_n

Hier wollen Rückschloss/Haedicke am Ende ganz oben stehen.

“Ganz klar, wir wollen gewinnen”, sagt Haedicke. Rückschloss fügt sofort hinzu: “Platz zwei wäre für mich schon eine Enttäuschung.” Heim-Trainer Axel Pfaffenberger, der seine Söhne Steve und Mike zu Weltmeistern machte (2005), ist optimistisch: “Die Chance, den Titel zu holen, haben die beiden. Wenn sie so spielen wie jetzt bei der deutschen Meisterschaft, schaffen sie es”, sagt er.

“Unser Ziel heißt, den EM-Titel zu holen beziehungsweise den bestmöglichen Erfolg zu erzielen”, so Bundestrainer Michael Lomuscio. “Aber es wird nicht leicht, den Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen.”

Sieben Teams sind in der Schweiz am Start. Die Vertretungen aus Belgien und Ungarn sind krasse Außenseiter. Auch die Teams aus Frankreich und Tschechien kommen wohl erfahrungsgemäß für den Titelgewinn nicht in Frage. Das sind laut Lomuscio zwei Unbekannte, “die wir nicht einschätzen können.” Und Haedicke sagt: “Gegen diese Mannschaften müssen wir gewinnen, da dürfen wir keine Punkte liegen lassen.”

13122964_1623566121301112_5905629438711043855_o

Die Radball-Räder aus sieben Nationen stehen bereit.

Bleiben also Österreich, die gastgebenden Schweiz und eben Deutschland, die für den Titelgewinn in Frage kommen. Wobei wohl alles auf einen Zweikampf zwischen den Gastgebern und dem Duo aus Sangerhausen herauslaufen wird. “Die Schweiz ist der härteste Kontrahent”, sagt dann auch Pfaffenberger. Der Heim-Coach der beiden ist bei der Junioren-EM übrigens nicht dabei, betreut wird das Duo von den Nationalmannschafts-Trainern.

Die ersten Partien der Junioren-EM stehen am Freitagnachmittag auf dem Programm. Deutschland trifft zum Auftakt um 13 Uhr auf Belgien. Etwa eine Stunde später geht es gegen Ungarn und gegen 16 Uhr folgt das Duell gegen Österreich. Die Entscheidung im Titelkampf fällt erst am Sonnabend.

 

logo

EM-Zeitplan (PDF)

EM-Homepage

EM-Ergebnisservice

Twitter

—-

(Text: Ralf Kandel* /Stefan Thomé – Fotos: Karsten Rohde, Hallenradsport Schweiz, Hallenrad-Nationalmannschaft)

*Der Autor Ralf Kandel ist freier Sportjournalist und arbeitet unter anderem für die Mitteldeutsche Zeitung Sangerhausen.

Check Also

Radpolo: Dreifacherfolg beim Deutschlandpokal

Einen historischen Dreifacherfolg haben die Radpolo-Frauen aus Sachsen-Anhalt beim Deutschland-Pokal hingelegt. In Lostau gewannen Kristin …