Am Ende einer Woche, die auch für den Sport in Sachsen-Anhalt gravierende und einschneidende Ereignisse bereithielt, richtet sich LSB-Präsidentin Silke Renk-Lange an die 357.197 Sportlerinnen und Sportler in den 3.060 Sportvereinen des Landes.
Liebe Sportfreundinnen und Sportfreunde, eine ereignisreiche Woche liegt hinter uns. Es ist noch keine sieben Tage her, dass wir überlegt haben, ob man Punktspiele mit oder ohne Zuschauern durchführen sollte und wir darüber diskutierten, ob man eine Veranstaltung mit mehr oder weniger als 1.000 Besuchern zulassen könne. Inzwischen ruht der komplette Trainings- und Wettkampfbetrieb in allen unseren Mitgliedsverbänden. Und das ist richtig so!
Die derzeitige Situation stellt eine noch nie dagewesene, riesige Herausforderung für alle gesellschaftlichen Bereiche in Deutschland und damit natürlich auch für den organisierten Sport dar. Wir als große Sportfamilie des Landes Sachsen-Anhalt und größte gemeinnützige Personenvereinigung des Landes sehen uns in der Pflicht, mit gutem Beispiel voranzugehen.
Im Sport sind Werte wie Fair Play, Solidarität und Teamgeist aber auch gegenseitige Rücksichtnahme und Unterstützung zuhause. Und genau das ist jetzt gefragt! Lasst uns also gemeinsam ein Zeichen setzen!
Zunächst einmal kommt es darauf an, alle notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Virusinfektion einzuhalten. Ich fordere euch deshalb auf, haltet euch strickt an die Auflagen von Bund und Land. Geht mit gutem Beispiel voran, vermeidet jeden unnötigen sozialen Kontakt, haltet gebührenden Abstand zu euren Mitmenschen und wascht euch regelmäßig gründlich die Hände.
Wir als LSB Sachsen-Anhalt haben uns frühzeitig klar positioniert und unsere Mitgliedsvereine und -verbände aufgefordert, jeglichen Trainings- und Wettkampfbetrieb bis auf weiteres komplett einzustellen. Bitte haltet euch daran! Sport ist, wenn überhaupt derzeit nur individuell zuhause oder allein in der freien Natur möglich.
Den Sport treffen die Auswirkungen der Corona-Virusinfektion, wie alle gesellschaftlichen Bereiche, natürlich auch finanziell hart. Den Spielbetreib einzustellen, Veranstaltungen abzusagen und das Vereinsleben komplett einzustellen, das ist nicht nur für die Bundesligavereine existenzgefährdend.
Auch die Vorstände „normaler“ Sportvereine stehen vor großen Problemen, z.B. bei der Bezahlung ihrer hauptamtlichen Mitarbeiter und Honorarkräfte oder sehen sich Stornierungskosten für Trainingslager ausgesetzt. Ich teile mit jedem einzelnen diese Sorgen wohlwissend, dass die Auswirkungen und Konsequenzen noch nicht vollständig absehbar sind.
Ich kann euch versichern, dass der LSB Sachsen-Anhalt alles in seiner Macht Stehende tun wird, um seine Mitglieder vor den wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Krise zu schützen. Wir stehen dazu in engem Kontakt mit dem Ministerium für Inneres und Sport. Wir werden unsere Aufgabe als Interessenvertreter des gemeinnützigen Sports wahrnehmen und den Sorgen unserer Sportvereine bei den politischen Entscheidungsträgern Gehör verschaffen.
Jetzt aber geht es erst einmal um Zusammenhalt und Solidarität! Denjenigen, die meinen, in dieser Situation ihren Mitgliedsbeitrag vom Verein, das Geld für die Eintrittskarten oder die Startgebühr für eine nicht stattfindende Sportveranstaltung zurückfordern zu müssen, möchte ich etwas vor Augen führen.
Als Eltern erinnert euch bitte einmal, was Übungsleiterinnen und Übungsleiter, Trainerinnen und Trainer ganz oft über alle Maße hinaus ehrenamtlich leisten. Sie übernehmen Verantwortung für eure Kinder, bringen ihnen den Sport näher und fördern so nicht nur ihre körperliche Leistungsfähigkeit sondern formen als liebevolle und weitsichtige Begleiter auch kleine Persönlichkeiten.
Als Vereinsmitglied erinnert euch bitte, was die Ehrenamtlichen eures Vereins mit Hingabe und großem persönlichen Einsatz über viele Jahre leisten. Sie bieten euch qualifiziertes Training an, sie sind Motivator, Freund, Zuhörer und Trainingspartner. Sie sind die Manager, die euren Vereinsbetrieb am Laufen halten, den Spiel- und Wettkampfbetrieb absichern.
Damit all das genauso weiterleben kann, wenn wir gemeinsam diese Krisensituation überstanden haben, dafür lohnt es sich, jetzt Solidarität zu üben! Ich ermutige euch deshalb ausdrücklich nachzufragen, wie ihr euren Verein in dieser schweren Zeit unterstützen könnt!
Liebe Sportfreundinnen und Sportfreunde, schon jetzt möchte ich mich im Namen des gesamten Präsidiums und des Vorstandes des LSB Sachsen-Anhalt bei allen ehrenamtlich Engagierten bedanken, die gemeinsam mit uns diese harte Zeit meistern wollen und werden. Bis dahin bleibt gesund!
Eure Silke Renk-Lange – Präsidentin des LSB Sachsen-Anhalt