Der Bund Deutscher Radfahrer ist einer der erfolgreichsten Sportfachverbände im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Allein im vergangenen Jahr gewannen Sportlerinnen und Sportler 111 Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften. Um auch künftig die Basis für all diese Erfolge zu sichern, stellte der BDR auf seiner Bundeshauptversammlung am Wochenende in Gelsenkirchen die Weichen.
Delegierte aus 17 Landesverbänden, denen insgesamt 2.362 Vereine angehören, entschieden über neue Wettkampfregeln oder die Einführung von neuen Meisterschaften, stimmten über den Jahresetat ab und wählten neue Mitglieder ins Präsidium. Organisiert wurde die Veranstaltung vorbildlich vom Landesverband NRW, der gleichzeitig sein 75-jähriges Bestehen feierte.
Auf der Tagesordnung standen die Neuwahlen einiger Präsidiumsmitglieder. Ex-Rennfahrer Marcus Burghardt wurde zum Vize-Präsidenten Vertragssport gewählt. Der gebürtige Sachse wird sich künftig vornehmlich um den Profiradsport kümmern, den er viele Jahre als Aktiver erfolgreich mitgestaltet hat. Zu den größten Erfolgen des 39-Jährigen zählen der Gewinn des Klassikers Gent-Wevelgem 2007 und der Etappensieg in der Tour de France 2008 in St. Etienne. Insgesamt elf Mal nahm er an der Tour de France teil. 2017 war er Deutscher Straßenmeister in seiner früheren Heimat Chemnitz.
Als stellvertretenden Präsidenten für den aus persönlichen Gründen ausgeschiedenen Peter Koch wählte die Versammlung den Hamburger Bernd Dankowski, seit 2014 Präsident des Hamburger Radsportverbandes. Dankowski spielte zunächst Fußball, lief Marathon und kam 2000 zum Radsport. In Hamburg gründete er den Verein “Tête de la Course”, dessen Mitglieder die Begeisterung fürs Radfahren und den beruflichen Erfahrungsaustausch verbinden.
André Müller, Vize-Präsident Wirtschaft und Finanzen, und Harry Bodmer, Vize-Präsident Hallenradsport, seit 1997 im Präsidium, wurden in ihren Ämtern bestätigt.
BDR-Präsident Rudolf Scharping, der ehemalige Stellvertretende Präsident Peter Koch und BDR-Vize-Präsident Günter Schabel wurden mit der Goldenen Ehrennadel des BDR ausgezeichnet. Scharping ist seit 2005 Präsident und damit der dienstälteste BDR-Vorsitzende aller Zeiten.
Abgestimmt wurde auch über diverse Anträge zu Ergänzungen oder Änderungen bei Satzungen, Geschäftsordnungen und Wettkampfbestimmung, die den internationalen Bestimmungen der UCI angepasst werden.
Neu eingeführt werden soll eine Deutsche Meisterschaft in der Trendsportart Gravel, die bereits 2023 stattfinden soll; außerdem sollen im Zuge der Gleichberechtigung Preisgelder für Männer und Frauen einheitlich werden und das Antragsverfahren für Lizenzen digital und damit einfacher gestaltet werden.
Für den LV Radsport Sachsen-Anhalt nahmen LV-Präsident Frank Witte, Frauenbeauftragte Angela Heimbach und Geschäftsführer Stefan Thomé das Stimmrecht von neun Delegiertenstimmen war. Bei fast allen Entscheidungen konnten sie ihre Zustimmung geben. Lediglich beim Satzungsänderungsantrag bezüglich der passiven Mitgliedschaft im BDR, die künftig nur erst ab einem Alter von 65 Jahren wahrgenommen werden kann, stimmte Sachsen-Anhalt als einziger Landesverband geschlossen dagegen.
Die nächste Bundeshauptversammlung findet 2025 in Würzburg statt.
Mehr unter: rad-net.de