Am Mittwoch beginnen in Aigle die Bahn-Weltmeisterschaften der Junioren. Dort werden Sportlerinnen und Sportler an den Start gehen, die vielleicht schon in vier Jahren in Tokio bei den Olympischen Spielen dabei sein werden. Pauline Grabosch, zweifache Junioren-Weltmeisterin von 2015, ist eine von ihnen und gilt als hoffnungsvolle Medaillenkandidatin dieser Junioren-WM.
Wenn’s läuft, dann läuft’s. Das gilt in diesen Tagen mehr denn je für Pauline Grabosch. Theoretische Führerscheinprüfung: Bestanden. Zeugnis der 11. Klasse mit den Leistungskursen Deutsch, Englisch, Mathematik und Sporttheorie am Sportgymnasium Erfurt: Note 1,5.
Und am 28. Juni ging bei ihrem Erfurter Heimtrainer Tim Zühlke auch noch eine schon erwartete E-Mail vom Weltverband UCI ein. Inhalt: Die Sprinterin ist jetzt auch offiziell Junioren-Weltrekordlerin über 200 Meter fliegend.
Beim Grand Prix in Moskau-Krylatskoje Ende Mai hatte Grabosch die Bestmarke von Rebecca James aus Großbritannien auf 10,870 Sekunden verbessert und hält jetzt in der U 19 alle drei Bestmarken – zusammen mit Emma Hinze (Cottbus) im Teamsprint (33,962) und auch über 500 Meter (34,657).
Große deutsche Medaillenhoffnung
So kann’s und soll’s natürlich weitergehen für Grabosch, zumal für die 18-Jährige und die deutschen Junioren vom 20. bis 24. Juli in Aigle/Schweiz die Junioren-Weltmeisterschaften auf dem Programm stehen.
Als zweifache Weltmeisterin von 2015 in Astana (Teamsprint, Zeitfahren) ist Grabosch nach dem Aufstieg von Emma Hinze in die Eliteklasse die große deutsche Medaillenhoffnung – zumal nun auch im älteren Jahrgang.
Allerdings lief in der Vorbereitung mal ausnahmsweise nicht alles rund. „Mich hat es nach dem Sprint-Cup in Cottbus ein bisschen aus der Bahn geworfen“, berichtet Grabosch über eine nicht unkomplizierte HNO-Erkrankung.
Inzwischen hat Grabosch die Vorbereitung wieder aufgenommen und blickt der WM für die Jahrgänge 1998 und 1999 gewohnt optimistisch entgegen. „Mir geht es wieder gut. Vielleicht war es für mich auch von Vorteil, dass ich mal ein paar Tage rausnehmen konnte“, so Grabosch.
In Aigle startet sie in Sprint, Keirin und Zeitfahren. Ihren Titel im Teamsprint muss sie mangels Partnerin kampflos abgeben. „Klar, das tut schon ein bisschen weh, ist aber nicht zu ändern“, so Grabosch. Priorität hat die Titelverteidigung über die 500 Meter.
„Das Trikot möchte ich wieder mitnehmen, zumal ich als Letzte starte.“ Ansonsten gelte: Nur nicht zu viel Druck. „Ich habe alles gemacht, was ich konnte. Die Zeiten in der Vorbereitung waren schon eine Marke. Jetzt lasse ich mich überraschen.“
Bundestrainer Jörg Winkler sagt: „Erreicht Pauline Normalform, wird die eine wichtige Rolle spielen.“ Nach der WM ist Urlaub bei der Familie im sachsen-anhaltinischen Bottmersdorf angesagt. „Pflege fürs Herz“, wie Grabosch es nennt. Ohne Schule, ohne Training, ohne Wettkämpfe. „Nur die praktische Fahrprüfung will ich dann noch ablegen“, so Rad-Ass Pauline Grabosch.
Sicher wird da aber noch Zeit sein, um ihrem Heimatverein RSV Osterweddingen und ihrem langjährigen Trainer Andreas Kindler einen Besuch abzustatten. (bdr-medienservice/tj/lvr sah)
Die Entscheidungen
- Mittwoch, 20. Juli
- Punktefahren Junioren
- Teamsprint Junioren
- Teamsprint Juniorinnen
- Donnerstag, 21. Juli
- 500-m-Zeitfahren Juniorinnen
- Mannschaftsverfolgung Juniorinnen
- Mannschaftsverfolgung Junioren
- Scratch Junioren
- Keirin Junioren
- Freitag, 22. Juli
- 1000-m-Zeitfahren Junioren
- Punktefahren Junioren
- Einerverfolgung Juniorinnen
- Scratch Juniorinnen
- Samstag, 23. Juli
- Madison Juniorinnen (Demonstrationswettbewerb)
- Sprint Juniorinnen
- Einerverfolgung Junioren
- Sonntag, 24. Juli
- Keirin Juniorinnen
- Sprint Junioren
- Madison Junioren