Von der kürzlich ausgetragenenen Weltmeisterschaft im MTB-Orientierungsfahren kehrte Michael Sturm vom ESV Bitterfeld in diesem Jahr ohne Medaille heim. Dennoch war er zufrieden und sammelte viele tolle Eindrücke.
Eine ganze Woche WM-Feeling hat der 48-Jährige aus Petersroda (Anhalt-Bitterfeld) hinter sich: Über ein Trainingslager mit der Nationalmannschaft im Kaiserstuhl, reiste Sturm nach Orleans an die Loire in Frankreich.
Die WM begann mit einem Sprintrennen, welches auf einem abgesperrten und autofreien Uni-Gelände stattfand. “Ein kurzes, schnelles und cooles Rennen, welches ein sehr hohes orientierungstechnisches Können abverlangte”, urteilte Sturm.
Doch es ging nicht gut für ihn los: “Ich hatte noch in der Startbox einen Reifenschleicher.” Eine Profilnoppe war abgerissen und das Loch zu groß. Sturm: “Es gibt nichts, was es nicht gibt.”
Gestartet ist er trotzdem, musste jedoch alle drei Posten Luft nachpumpen. “So wird man nicht Erster und auch nicht Zehnter. In meinem Fall Platz 22”, kommentierte Sturm das Malhuer. Ein Ergebnis, welches nicht seinen Vorstellungen entsprach.
Konkurrenz ist schnell
Dann die Mittelstrecke, in einer Parkanlage mit vielen kleinen Wegen und Richtungswechseln. Sturm schilderte: “Das Rennen lief nicht schlecht, auch wenn ich doch den einen oder anderen taktischen Fehler mit dabei hatte. Am Ende Platz 18 und die Erkenntnis, das die Konkurrenz verdammt schnell ist.”
Nun lag Sturms ganzes Augenmerk auf dem Hauptrennen, die Langdistanz über 45 Kilometer. “Ich wollte unbedingt eine Top-15-Platzierung, was bei einem Starterfeld von 45 Kontrahenten schon sehr ambitioniert ist.”
Das Gelände ähnelte seiner Heimstrecke: Flach, schnell, wenig Wege. “Ein absolutes Bolzerrennen, so wie ich es fast täglich trainiere”, so Sturm, “Dicken Gang und gib ihm.”
Doch das Niveau der Konkurrenz war sehr hoch. Sturm kam in den Wettkampf gut rein, machte keine größeren Fehler, hatte eine gute Routenwahl und konnte so manchen überholen. Am Ende Platz 13 und ein versöhnliches Ende der WM-Woche.
Zum Abschluss dann doch noch ein Wermutstrpfen: “Für uns fiel leider die WM-Staffel aus, weil einer der Starter kurzfristig zurückreisen musste.” 2016 hatte das deutsche Masters-Trio mit Sturm Silber gewonnen.
“Wir sind alles Amateure und wenn der Arbeitgeber ruft, dann muss man sich fügen”, bedauerte Sturm den diesjährigen Ausfall. (lvr)