Para Radsport: Drei Welten verbinden und Inklusion leben

VR-Geschäftsführer Stefan Thomé und Patrick Höckendorff vom USC Magdeburg an der e-Handbikestation im Ambulanten Therapiezentrum Magdeburg. (Foto: Julia Bachmann)

Drei Welten verbinden – mit Virtual Cycling in den Para Radsport einsteigen und Inklusion leben” – unter diesem Motto präsentierte der Landesverband Radsport Sachsen-Anhalt (LVR) mit den Kooperationspartnern Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Sachsen-Anhalt (BSSA) sowie Strehlow GmbH in Magdeburg ein gemeinsames innovatives e-Sport-Angebot.

Aufgrund der angespannten Pandemielage konnte das Projekt, welches bereits 2021 erfolgreich initiiert wurde, nicht früher vorgestellt werden. “Jetzt freuen wir uns umso mehr darüber, dass wir den gemeinsam eingeschlagenen Weg über den offiziellen Projektabschluss hinaus fortsetzen”, so Uwe Strehlow als Gastgeber.

Hauptbestandteile des Projektes sind ein Handbike, ein sogenannter Smart-Trainer und ein Tablet-PC. Der Smart-Trainer, in den das Handbike eingespannt wird, ermöglicht die Übertragung der reellen Leistung in diverse Trainings-Apps bis hin zu virtuellen Radrennen. Anstiege, Talfahrten und sogar Windschatten werden vom Smarttrainer mittels Widerstands simuliert und für den nötigen Fahrtwind sorgt ein ferngesteuerter Ventilator.

“Ziel ist es, Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung so den Einstieg in den Para Radsport zu ermöglichen und einen Trainings- und Wettkampfbetrieb aufzubauen”, sagt Patrick Höckendorff, der schon viele positive Rückmeldungen erhalten hat. Der Strehlow-Mitarbeiter ist selbst aktiver Handbiker beim USC Magdeburg und damit idealer Ansprechpartner für Interessierte.

Der zentrale Anlaufpunkt ist deswegen das Ambulanten Therapiezentrum Magdeburg (Havelstraße 23), welches seine Räumlichkeiten kostenfrei zur Verfügung stellt. Dort ist Höckendorff selbst regelmäßig anzutreffen.

Darüber hinaus wurde eine zweite mobile Station zusammengestellt. Diese wird seit dem vergangenen Jahr für Trainingszwecke, aber auch zur Heranführung von potenziellen Neumitgliedern an das (e-)Handbiken bei öffentlichen Veranstaltungen oder auf Anfrage von Vereinen, Institutionen und Einrichtungen kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Ermöglicht wurde die Durchführung des digitalen Konzeptes mit Landesmitteln aus dem Fördertopf des Innenministeriums für E-Sport-Projekte. Zudem beteiligte sich die Strehlow GmbH Magdeburg mit einem Handbike als Sachspende. “Damit wurde ein einfacher und sicherer Zugang zum Handbiken geschaffen”, bedankt sich Höckendorff, der auf die bisher große Schwierigkeit der Nachwuchsgewinnung hinweist.

BSSA-Landestrainerin Anja Pöppich stimmte zu: “Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Perspektiven für talentierte Handbiker*innen in Sachsen-Anhalt bis hin zu entsprechenden Wettkampfstrukturen zu entwickeln.” Gerade mit dem Vorbild der mehrfachen Paralympics-Siegerin Andrea Eskau (USC Magdeburg) hofft sie, neue, motivierte Talente begeistern zu können.

“Die virtuelle Interaktion von Radsportlern mit und ohne Beeinträchtigung unabhängig von Standort, Witterung und Pandemie-Einschränkungen macht den inklusiven Charakter des Projektes aus”, unterstreicht indes LVR-Präsident Frank Witte. Seit 2020 ist sein Verband im e-Sport aktiv und hat sich dort bereits mit einem preisgekrönten Projekt im Nachwuchsbereich hervorgetan.

„Wir werden unsere kontinuierliche Zusammenarbeit vertiefen“, so Witte. Denn neben einem angestrebten Mitgliederzuwachs wollen die Verbände vor allem Aktive verschiedener Radsport-Disziplinen Sachsen-Anhalt-weit zusammenbringen und erwarten positive Signale für andere Para Sportarten im Umgang mit e-Sports.

“Bei unseren virtuellen Radrennen nehmen bereits einige Handbiker teil und gemeinsame Online-Trainingsausfahrten stehen auch schon auf dem Plan”, so LVR-Geschäftsführer Stefan Thomé, der die e-Sportprojekte koordiniert.

Weitere Infos zum Thema Para e-Radsport unter: radsport-sah.de/e-cycling/e-handbiken/

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