e-Cycling: Jason Osborne gewinnt erste UCI-Weltmeisterschaft

Nur wenige Tage vor der Premiere des e-Cycling “Wahoo”-Nachwuchscups Sachsen-Anhalt holte ein deutscher Fahrer den allerersten offiziellen e-Sport-Weltmeistertitel des Weltradsportverbandes UCI.

Der für den Bund Deutscher Radfahrer gestartete Jason Osborne (RV 1988 Hochheim) aus Mönchengladbach gewann das Rennen in der virtuellen Zwift-Welt “Watopia”. Im Finale setzte sich der 26-Jährige deutlich gegen die beiden Dänen Anders Foldager und Nicklas Pedersen durch.

Osborne kommt aus dem Rudersport, fährt aber sehr viel Rad und hat schon viele virtuelle Rennen bestritten. Er war 2013, 2014 und 2016 deutscher Vizemeister im Leichtgewichts-Einer und gewann 2012 und 2015 zusammen mit Moritz Moos den Meistertitel im Leichtgewichts-Doppelzweier. Die Olympischen Spiele will er noch als Ruderer bestreiten, sich aber anschließend ganz auf den Radsport konzentrieren.

Im Finale agierte Osborne taktisch sehr clever, setzte sich zusammen mit Jonas Rapp (Hrinkow Advarics Cycleang) an die Spitze, um dann auf den letzten Metern davonzuziehen.

„Ich konnte die Härte, die ich mir im Rudern angeeignet habe, heute sehr gut aufs Rad übertragen und habe mir für das Finale ein paar Körner aufgespart,“ freute sich der erste ESports-Weltmeister. „Ich bin vorher zwar schon einige Zwift-Rennen gefahren, aber noch nie mit so einer Besetzung“, so Osborne, der im WM-Rennen auf Weltklassefahrer wie Victor Campenaerts (Belgien) oder Cross-Spezialist Eli Iserbyt (Belgien) traf.

Der erste e-Cycling-Weltmeister Jason Osborn (re.) im Interview nach seinem Sieg. (Screenshot: eurosport2)

Mit 483 Höhenmetern bei einer durchschnittlichen Steigung von 5,5% entsprach der Zwift-Kurs einem Klassikerkurs und begünstige Fahrer mit Allroundfähigkeiten. 50,3 Kilometer mussten sowohl die Männer als auch die Frauen absolvieren.

Das Frauenrennen gewann die Südafrikanerin Ashley Moolman-Pasio vor Sarah Gigante (Australien) und Cecilia Hansen (Schweden). Die deutschen Fahrerinnen Hannah Ludwig verpasste als Elfte ganz knapp den Sprung in die Top-Ten, Tanja Erath, die im Herbst wegen eines Schienbeinbruchs lange ausfiel, wurde 20. (bdr-medienservice)

Stimmen zur WM:

BDR-Coach Tim Böhme: “Das ist echt der Wahnsinn! Wir wussten ja nicht, wie wir diesen Wettbewerb einzustufen hatten, haben aber aus der Taktik des Frauenrennens gelernt und das bei den Männern erfolgreich umgesetzt. Jonas Rapp erhielt dann im Finale das Signal, durchzuziehen und bereitete so den Weg zum Titelgewinn von Jason Osborne. Das war eine ganz starke Teamarbeit.”

Hannah Ludwig: „Das Rennen lief echt gut für mich, allerdings war der letzte Berg sehr sehr hart, da konnte ich nicht mehr mitgehen.“

Tanja Erath: „Das war ein sehr spannendes Rennen, erfahrene Zwift-Fahrerinnen trafen auch erfahrene Straßenfahrerinnen. Von Anfang an haben die US-Amerikanerinnen Tempo gemacht, und ich war froh, bis zum Ende zur Spitzengruppe zu gehören. Soloattacken sind bei solchen Rennen eher wenig erfolgsversprechend, dafür ist das Tempo zu hoch. Am Schlussanstieg konnte ich nicht mehr mithalten, aber ich bin froh, dass ich bei dieser ersten E-Sports-WM dabei gewesen bin. Es hat Spaß gemacht.“

 

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