Als vierfache und amtierende Weltmeisterinnen gehörte das Trio zu den Favoriten. Das Turnier war an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten. In der Qualifikation fuhren die Deutschen auf Rang drei, trafen in der nächsten Runde auf Mexiko und verbesserten mit einem perfekten Lauf den Weltrekord auf 45,377 Sekunden.
Bundestrainer Jan van Eijden war nach dem Rennen hin und hergerissen. „Wir wollten so schnell fahren wie noch nie. Das ist uns gelungen. Aber es waren leider noch zwei schneller. Wir sind aber letztlich mit der Bronzemedaille glücklich, auch wenn wir eigentlich mehr wollten.“
Die Goldmedaille ging an Großbritannien, das im Finale noch einmal einen neuen Weltrekord aufstellten. In 45,186 Sekunden fuhren Katy Marchant, Emma Finucane and Sophie Capewell zum Sieg.
Das deutsche Trio genoß nach einem langen Abend mit Siegerehrung, Pressekonferenz und Dopingkontrolle doch noch einen kurzen Abstecher ins Deutsche Haus, wo Grabosch, Hinze und Friedrich auf dem Medalwalk gefeiert wurden. Lange blieben sie nicht, Emma Hinze und Lea Friedrich werden noch im Sprint und Keirin um die Medaillen kämpfen.
Amy Weber sprintet zu EM-Gold
Unterdessen gab es kürzlich einen weiteren internationalen Bahnerfolg für eine Fahrerin aus Sachsen-Anhalt.
Amy Weber, die ihre Karriere beim RSV Lutherstadt Wittenberg begann, wurde Mitte Juli U19-Europameisterin – ebenfalls im Teamsprint.
Zusammen mit Anastasia Kuniß und Emilia Waterstradt war Weber in der Qualifikation am Schnellsten. Auch im Finale ließen sie ihren Gegnerinnen aus Polen nicht den Hauch einer Chance. In 1:07,242 Minuten waren sie zwei Sekunden schneller.
“Gerechnet haben wir mit dem EM-Titel nicht, aber schon gehofft”, erzählte Weber, die bereits Ende 2020 für ihr letztes U15-Jahr an die Sportschule Erfurt und damit zum RSC Turbine wechselte. (bdr-medienservice / rad-net)