BDR: Scharping bleibt Präsident – Bitterfelder wird Koordinator

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Die BDR-Hauptversammlung 2017 in Regensburg. (Foto: LVR SAH)

BDR-Präsident Rudolf Scharping ist bei der Bundeshauptversammlung des Radsport-Verbandes am Samstag in Regensburg einstimmig wiedergewählt worden.

Scharping geht damit in seine vierte Amtsperiode. Seit 2005 ist er Präsident eines der erfolgreichsten Olympischen Fachverbände.

Als sein Stellvertreter wird künftig Peter Koch (Wadern) agieren, der außerdem als Vize-Präsident Breitensport in seinem Amt bestätigt wurde.

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Marcel Wüst (Foto: bdr-medienservice)

Zum neuen Vize-Präsidenten Kommunikation und Marketing wählten die knapp 200 Delegierten aus 17 Landesverbänden den Kölner Ex-Profi Marcel Wüst.

Ich freue mich auf mein neues Amt, danke der Versammlung für das Vertrauen und werde nun versuchen, die öffentliche Wahrnehmung des BDR zu stärken und bei der Akquise von Sponsoren behilflich zu sein“, nennt Wüst die wichtigsten Ziele seiner künftigen Aufgabe.

Er will das Image des Verbandes auffrischen, weg von den verkrusteten Ansichten, dass Verbandsarbeit „etwas für alte Männer“ sei.  „Ich bin Unternehmer, möchte meine  unternehmerische Energie in den Radsport einbringen und den Begriff des Ehrenamtes aufpolieren. Vielleicht finden sich dann ja Nachahmer,“ sagt Wüst und stellt klar, dass er niemand ist, der „leere Wahlversprechen“ macht.

Wiedergewählt wurden die Vize-Präsidenten Günter Schabel (Frankfurt/Leistungssport) und Berend Meyer (Westerstede/Vizepräsident Sportentwicklung).

In seinem Jahresbericht erinnerte Scharping an die sportlichen Erfolge des letzten Jahres wie der Gewinn der olympischen Goldmedaille durch Kristina Vogel im Bahnsprint oder der WM-Titel von Tony Martin im Einzelzeitfahren der Elite und die stimmungsvolle Hallenradsport-Weltmeisterschaft in Stuttgart mit vier Titeln und weiteren Medailen.

Sportliche Höhepunkte vs. gestrichene Fördergelder

Scharping mahnte aber auch die rückläufigen Lizenzzahlen und finanzielle Engpässe an. Durch die Streichung der öffentlichen Fördergelder für den nicht-olympischen Hallenradsport fehlen dem BDR 90.000 Euro. Auf der anderen Seite sind die Kosten für das Anti-Dopingprogramm um fast 60.000 Euro im vergangenen Jahr gestiegen.

Und ein neuer Hauptsponsor ist derzeit nicht in Sicht, obwohl der Radsport in Deutschland kräftig Rückenwind erfährt. Scharping: “Wir sind in den nächsten vier Jahren Gastgeber vieler hochkarätiger internationaler Veranstaltungen, mit den Höhepunkten einer Bahn-WM in Berlin im Jahr 2020 und der MTB-WM in Albstadt im gleichen Jahr. Davor haben wir den Start der Tour de France in wenigen Wochen in Düsseldorf und den Neustart der Deutschland-Tour 2018. Das alles wird dem Radsport in Deutschland gut tun.

Einführung von Tageslizenzen

Den rückläufigen Lizenzzahlen hofft der BDR mit der Einführung einer Tageslizenz zu entgehen, der einer generellen Lizenzreform vorausgeht. Fahrer verschiedenster Altersklassen sollen in einem Probelauf ab Juni  eine Tageslizenz lösen können.

Sie können damit aus der Jedermannszene in den offiziellen Rennsport hineinschnuppern und Rennen fahren und werden so möglicherweise als neue Mitglieder für die Vereine gewonnen.

Beiträge werden 2019 erhöht

Die Delegierten stimmten in Regensburg außerdem mehrheitlich der Überarbeitung der seit 2009 unveränderten Gebührenordnung zu, die ab 2019 höhere Mitgliedsbeiträge vorsieht.

Nur wenige Delegierte, darunter der LV Radsport Sachsen-Anhalt, stimmten dagegen. Heftig kritisiert wurde die späte Bekanntgabe des Vorhabens mit Versand der Bericht- und Antragsunterlage am 17. März. Dennoch stimmten fast alle Landesverbände dem Antrag zu.

Bitterfelder wird MTBO-Koordinator

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Sebastian Anders (Foto: privat)

 Der Hauptausschuss (BDR-Präsidium und LV-Präsidenten), der am Vortag zusammenkam, wählte folgende Koordinatoren in den unterschiedlichen Fachbereichen. Hier ist Sachsen-Anhalt künftig durch Sebastian Anders vom ESV Bitterfeld vertreten, der zum BDR-Koordinator für MTB-Orientierungsfahren ernannt wurde.

Weitere Koordinatoren: Vera Hohlfeld (Frauenradsport), Peter Pagels (Straße), Klaus Tast (Bahn), Fabian Waldenmaier (MTB), Matthias Gelhaus (BMX), Sebastian Kotb (Radball/Radpolo), Siegfried Heckl (Trial), Rosi Bongers (Einrad), Bernd Schmidt (Breitensportkonzepte), Dietmar Junker (Wissenschaft und Forschung), Matthias Baumann (Medizin), Horst Schmidt (RTF und CTF), Peter Kyrieleis (Radwandern-und Korsofahren), Charly Höß (Verkehr), Jan Zöllner (Anti-Doping), Christian Magiera (Reglements- und Sportordnung), Kurt Lallinger (Behindertenradsport), Walter Röseler (Querfeldein), Peter Barth (Vorsitzender Sportgericht Bundessport- und Schiedsgericht), Rainer Wicke (Vorsitzender Bundesrechtsausschuss).

Der stellvertretende Vorsitzende der Radsport-Jugend, Jan Schlichenmaier sowie der Sprecher der Landesverbände, Udo Rudolf, wurden in ihren Ämtern bestätigt. (bdr-medienservice/lvr)

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